Durch Langeweile können sich bei Wohnungshaltung schnell Unarten wie Kratzen an Tapeten und Polstern, Unsauberkeit oder Übersprungshandlungen wie extrem häufiges Putzen oder Kahllecken des Fells, sowie Apathie zeigen. Man kann jedoch sehr viel dafür tun, um ein interessantes und abwechslungsreiches Wohnumfeld zu bieten. Hier einige Beispiele:
Gesellschaft
Katzen sind nicht unbedingt Einzelgänger – besonders junge Katzen spielen gerne zusammen und entwickeln ein soziales Miteinander. Deshalb vermitteln wir junge Katzen gerne zu Zweit oder als Zweitkatze – besonders, wenn diese nur in der Wohnung gehalten werden. Aber auch ausgewachsenen Katzen, die daran gewöhnt sind, tut es gut, Gesellschaft zu haben. Generell sollte man Wohnungskatzen nicht so lange allein lassen – aber bei Haltung einer einzelnen Katze, z.B. einem „Einzelgänger“, ist zweibeinige Gesellschaft und Zeitvertreib mit Spielen und Schmusen noch wichtiger.
Wohnungsgröße- und Gestaltung
Um der Katze wenigstens ein bisschen Abwechslung zu bieten, sollte die Wohnung mehrere Räume haben, zu der die Katze Zutritt hat. Helle Räume, Fensterbänke, Kratzbäume, ggf. auch Wandbretter mit Teppichboden zum Draufliegen, ungiftige Zimmerpflanzen und Katzengras, Wasserbrunnen mit täglichem Frischwasser oder mehrere Wassernäpfe, und im Idealfall ein begrünter und mit Katzennetz gesicherter Balkon mit Sitzgelegenheiten um Frischluft, Sonne und interessante Ausblicke zu haben, sollten die Wohnung ergänzen, um der Katze genügend Bewegung, Abwechslung und Sinnesreize zu bieten.
Spiele
Alles was man jagen kann, ist interessant für Katzen, wenn diese Dinge auch noch interessant riechen, umso besser: z.B. Haselnüsse und Walnüsse in der Schale, mit Katzenminze gefüllte Objekte an Angelschnüren oder wippenden Vorrichtungen (die Katze sollte sich nicht darin verheddern können), Kratzbäume mit Spielmäusen an Gummischnüren, Bällchen. Raschelkartons und Spiel- und Fummelbretter bieten zusätzlich sinnvolle Beschäftigung, Bewegung und Spaß. Katzen lieben auch Rituale, bspw. tägliches gemeinsames Spielen, Verstecken oder Werfen von kleinen Leckereien wecken Vorfreude auf das Heimkommen des geliebten Zweibeiners, stärken die Bindung und steigern die Fitness, denn Stubentiger sollten ebenso auf die Figur achten, sowie Muskulatur und Gelenke durch artgerechte Bewegung stärken.
Düfte
Katzen finden natürliche Gerüche sehr interessant: Katzenminze, Katzengras, Haselnüsse und Walnüsse in der Schale, kleine Tannenzapfen heimischer ungiftiger Nadelbäume regen die Sinne an und fördern den Spieltrieb.
Krallen wetzen
Sich strecken und die Krallen wetzen – für Katzen ein Grundbedürfnis und echtes „Wellness-Erlebnis“. Kratzbäume gibt es in allen Größen – von Halbhoch bis zur Fensterbank oder Deckenhoch mit fester Verspannung oder als ganze Kratzbaum-Landschaft: Eine gute Investition in das Wohlbefinden Ihrer Katze!
Frischluft
Ein mit Katzennetz ausreichend gesicherter und katzengerecht gestalteter Balkon bietet ganzjährig die Möglichkeit, damit die Katze nicht nur die Umwelt beobachten kann, sondern auch Frischluft und Sonne genießen kann. Ein wichtiger Aspekt, damit die Katze gesund bleibt.
Toiletten-Hygiene
Zwei Katzentoiletten sollten Standard sein, da eine Katze nicht gerne in eine Toilette geht, die bereits mehrfach benutzt ist. Sie vergräbt im Freien ihre „Geschäftchen“ an unterschiedlichen Orten – dieses natürliche Bedürfnis kann man mit zwei Toiletten und gutem Einstreu, das die Gerüche gut aufnimmt, simulieren. Tägliches, mehrfaches säubern sollte selbstverständlich sein. Wir weisen immer wieder darauf hin, dass Katzen sehr schnell „unsauber“ werden, wenn dieser Punkt bei der Wohnungshaltung zu wenig beachtet wird.
Frischwasser
Katzen trinken draußen gerne in Pfützen (was nicht immer hygienisch ist). Wir empfehlen daher, um das Trinkverhalten zu fördern, zwei große Wassernäpfe. Bei stark kalkhaltigem Leitungswasser sind große Wassernäpfe, die alle zwei Tage frisch gefüllt werden besser, weil sich der Kalk dann absetzt. Auch Katzenbrunnen mit fließendem Wasser animieren zum häufigeren Trinken. (Auch hier täglich frisches Wasser!). Stellen Sie die Näpfe an verschiedenen Stellen auf.
Futter und Futterplätze
Hochwertiges Trockenfutter ist ein guter „Zeitvertreib“ für die Katze, sollte aber maßvoll gegeben werden. Näheres dazu auf unserer Seite Katzenernährung.
Gewöhnen Sie Ihre Katze an Frischfleisch (Geflügel und helles Fleisch abkochen und nicht lange liegen lassen) sowie gekochten Fisch – ungewürzt – es hat einen hohen Sättigungsgrad und versorgt die Katze mit lebenswichtigem tierischen Eiweiß, was in vielen Weichfuttersorten nicht der Fall ist. Achten Sie auf die Prozentangaben zu Fleischmehl auf dem Etikett (meist sind es nur 4% und dies aus minderwertigen Eiweißquellen, wie Federblut, Geschlechtsorgane, und alles, was nicht für den menschlichen Verzehr verwendet werden darf).
Der Futterplatz sollte so gewählt sein, dass die Katze in Ruhe fressen kann – daher nicht im Geh- oder häufig frequentierten Bereich. Das Weichfutter bitte nicht den ganzen Tag in der Wohnung stehen lassen, da es bei 20 °C Raumtemperatur schnell unappetitlich und oft ungenießbar wird.